Erfüllte Liebe trotz Streit in der Beziehung
Bestimmt kennst auch du Paare in deinem Bekanntenkreis, die häufig aneinandergeraten – und trotzdem, oder vielleicht genau deshalb, sehr glücklich und ausgeglichen wirken. Denn Streite in einer Beziehung sind erlaubt und können deine Partnerschaft sogar bereichern. Vorausgesetzt, beide Seiten wissen, wie man richtig und fair streitet. Wir verraten dir die wichtigsten Tipps für den nächsten Beziehungsstreit und wie du diesen einzuordnen hast.
5 Tipps: So streitest du richtig in der Beziehung mit deinem Partner
In der Beziehung richtig zu streiten klingt für viele Menschen erst einmal nach keiner allzu großen Herausforderung. Doch sind die Emotionen einmal hochgekocht und eine Auseinandersetzung hat sich entwickelt, werden wichtige Streit-Regeln schnell vergessen. Durch das Berücksichtigen einiger Tipps für Beziehungsstreits behältst du allerdings eine sachliche Basis bei. Folgende Verhaltensweisen helfen dir bei Konflikten in deiner Beziehung.
- Formuliere Ich-Botschaften und erklär, wie sich bestimmte Situationen für dich anfühlen. Ganz konkret am Beispiel eines Klassikers: „Ich fühle mich verunsichert, wenn du dich im Restaurant nach anderen Frauen umsiehst“ statt „Gib doch zu, dass du dir eine attraktivere Frau wünschst“. So kommunizierst du automatisch mit weniger Vorwürfen und hilfst deinem Partner, sich in dich hineinzuversetzen. Empathie ist schließlich der Schlüssel zu gegenseitigem Verständnis.
- Vermeide Verallgemeinerungen und lass vergangene Situationen auf sich beruhen. Du begrüßt deine Partnerin mit Worten wie „Du schaffst es wirklich bei keiner Verabredung pünktlich zu sein!“, wird sie sicherlich sofort zum Gegenangriff ausholen. Statt deiner Partnerin vorzuwerfen, „immer wieder“ dieselbe Verhaltensweise an den Tag zu legen, beziehst du dich nur auf die konkrete, aktuelle Situation. Etwa mit einer Botschaft wie: „Ich habe mich sehr unwohl dabei gefühlt, so lange allein im Restaurant zu sitzen.“ Sprich das in einem ruhigen Moment an, so muss gar nicht erst ein Streit entstehen.
- Lasst euch gegenseitig aussprechen und hört euch aufmerksam zu. Denn genau so vermittelst du deinem Partner Respekt und zeigst, dass du seine Bedürfnisse und Gefühle ernst nimmst. Das macht eine faire Streitkultur aus.
- Sprich ehrlich und klar deine Wünsche aus. Statt vorwurfsvoller Aussagen wie „Ständig muss ich mich allein um alles kümmern“ formuliere beim nächsten Mal etwa: „Ich würde mich freuen, wenn du nach Feierabend den Einkauf übernehmen könntest.“ Damit schlägst du deinem Partner schon konkrete Lösungsmöglichkeiten vor und kommst der Beilegung des Beziehungsstreits sehr schnell näher.
- Erlaub dir ein bisschen Humor in deinem nächsten Streit. Denn Selbstironie und Humor können helfen, festgefahrene Situationen mit einem Lachen zu entkräften. Ein Beispiel: Du bist chaotisch, dein Partner liebt Ordnung – beinahe wöchentlich entwickelt sich daraus ein typischer Streit. Wenn dein Partner das nächste Mal wütend wird, weil die Wohnung nicht aufgeräumt ist, sag etwas wie „Ich würde wirklich gerne ordentlicher sein, aber ich habe einfach Angst, dass wir dann nie wieder streiten.“ Natürlich kommt es hier auf den richtigen Tonfall und Zeitpunkt an. Aber mit einem frechen Grinsen kann so ein Satz Wunder wirken, um die aufgeheizte Stimmung abzukühlen.
Diskutiert über die Themen, die ihr auch lösen könnt
Unordnung im gemeinsamen Haushalt, der Besuch bei Verwandten oder der Fahrstil des anderen – es gibt unzählige Gründe, die schnell zu Streit in der Beziehung führen können. Die Frage aber ist, wie du solche Situationen bewertest. Denn gerade ein Aneinandergeraten über Alltagsthemen gehört in vielen Partnerschaften einfach dazu. Etwa, wenn einer von beiden Partnern gestresst von der Arbeit kommt oder einen schlechten Tag hat. Diese Themen lassen sich in der Regel genauso schnell wieder beilegen und bedeuten keinen großen Beziehungsstreit. Wichtig ist bei Beziehungsproblemen generell die Frage, welche Streite ihr lösen könnt und welche nicht. Unsere ElitePartner-Studie 20201 zeigt, dass sich glückliche Paare eher über alltägliche Dinge streiten – im Gegensatz zu unglücklichen Paaren, bei denen sich die Streit in Beziehung häufiger aufgrund unterschiedlicher grundlegende Bedürfnisse entstehen. So streiten sich unzufriedene Liierte beispielsweise mehr als doppelt so oft (21 Prozent) als zufrieden Liierte (9 Prozent) über Zärtlichkeiten und Sex. Auch die Eifersucht sorgt bei den unzufriedenen Paaren häufiger für Reibereien (15 Prozent) als bei den zufriedenen (6 Prozent). „Was macht eine gute Beziehungen aus„? Um das zu beantworten, muss auch das Streitverhalten von Paaren genauer betrachtet werden.
Die Faustregel lautet: Konzentriere dich bei kleinen Reibereien auf das tatsächliche Thema, statt eine Grundsatzdiskussion loszutreten.
Was du im Streit in der Beziehung unbedingt vermeiden solltest
Nichts ist für Konflikte in der Beziehung gefährlicher, als wenn sich diese immer weiter hochschaukeln, ihr von einem Thema zum nächsten übergeht und euch solange gegenseitig Vorwürfe macht, bis ihr vollkommen erschöpft seid. Falls du solche Situationen kennst, solltest du dir folgende No-Gos beim Streiten in Beziehungen zu Herzen nehmen:
- Beleidige deinen Partner nicht. Wie sehr du dich auch über ihn oder sie ärgerst, dein Partner ist trotzdem die Person, die du liebst und schätzt. Beschimpfungen und Beleidigungen sind verletzend und können tiefe Wunden entstehen lassen.
- Ignoriere deinen Partner nicht. Aussagen wie „Mach doch, was du willst“, gefolgt vom Abblocken sämtlicher Annährungsversuche des anderen führen selten zu einer Lösung. Geht dein Partner einen Schritt auf dich zu, spring auch du über deinen Schatten.
- Kritisiere deinen Partner nicht als Person generell, sondern sprich konkrete Verhaltensweisen in einer bestimmten Situation an. Persönlich angegriffen zu werden ist verletzend und führt nicht selten zu gegenseitigem Angriff als Schutzreaktion.
- Streitet Zuhause, denn Diskussionen in der Öffentlichkeit sind für alle Beteiligten unangenehm. An einem ruhigen Ort unter vier Augen lassen sich Probleme schneller und vor allem in Ruhe beheben.
- Blende nicht deine eigenen Fehler aus, denn an einem Konflikt sind in der Regel beide Parteien beteiligt. Auch wenn es schwerfällt und dir die Macken deines Partners in Konfliktsituationen überdeutlich erscheinen, solltest du lernen, dein eigenes Verhalten zu reflektieren und dir selbst und deinem Partner gegenüber auch eigene Fehler einzugestehen.
Fazit: Streit in der Beziehung muss die Liebe nicht gefährden
Streitigkeiten gehören in der Beziehung dazu, denn du verbringst viel Zeit mit einem anderen Menschen und du kannst gar nicht bei allen Verhaltensmustern, Angewohnheiten oder Ansichten einer Meinung mit deinem Partner sein. Wichtig dabei ist allerdings, dass sich nicht jeder Stress in der Beziehung automatisch zum großen Beziehungsdrama entwickelt. Vielmehr hilft es, sich im Alltag auf die Themen zu konzentrieren, für die ihr schnelle Lösungen finden könnt. Große Streitpunkte hingegen, bei denen ihr euch schwer einigen könnt, dürfen bei kleinen Reibereien gern außen vor bleiben. Mit der Formulierung klarer Ich-Botschaften, einem respektvollen Umgang durch gegenseitiges Zuhören und Aussprechenlassen sowie der Formulierung klarer Wünsche kommt ihr einem respektvollem Streitverhalten schon viel näher. Und so gelingt es zukünftig auch, Streite als etwas Konstruktives für die Partnerschaft anzuerkennen und so noch viel enger zusammenzuwachsen.
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