Zusammenziehen: Die Top-Strategien zum gemeinsamen Wohnen
Beim Zusammenziehen ist die erste Euphorie zweier Verliebter oft groß: Endlich zu zweit einschlafen und aufwachen! Doch unter dem gemeinsamen Dach lauert mit herumliegenden Socken und unterschiedlichen Stilvorstellungen auch viel Konfliktpotenzial. Mit unserer Checkliste für die erste gemeinsame Wohnung bezieht ihr eure erste gemeinsame Wohnung gut gewappnet für den gemeinsamen Alltag.
Zusammenziehen: Viele Paare unterschätzen die Veränderung
Frisch verliebt, nach nur einem Jahr Beziehung, haben Elias und Susann den Mietvertrag für die Zweizimmerwohnung unterschrieben. Zentral sollte die Wohnung sein, viele Quadratmeter passten da nichts ins Budget. Die ersten beiden Wochen nach dem Zusammenziehen fühlten sich noch wie Urlaub an. Doch dann fiel Susann auf, dass Elias im Alltag alles stehen und liegen lässt. Hatte sie ihn in seiner eigenen Wohnung besucht, war stets aufgeräumt. Elias hingegen fühlt sich fremd in seinem eigenen Wohnzimmer, seit Susanns Möbel die Einrichtung dominieren.
Wie Elias und Susann werden viele Verliebte von der Realität eingeholt: Plötzlich sind da viele Unterschiede zwischen beiden nach dem Zusammenziehen, wo vorher vor allem Gleichklang war. Die Kommunikation zwischen Mann und Frau erweist sich dann als Schlüsselwort.
„Viele Paare unterschätzen die Veränderung, die das Zusammenleben mit sich bringt. Aus Angst vor Unverständnis werden bestimmte Themen gerne vermieden“
, erklärt Paarberaterin Lisa Fischbach. Dabei ist es wichtig, dass Elias und Susann ansprechen, was sie stört. Noch besser gelingt der Start in der ersten gemeinsamen Wohnung, wenn man sich frühzeitig austauscht. Dabei hilft die folgende Übersicht.
Erste gemeinsame Wohnung: Die Checkliste
Wohnungswahl: Am besten im neuen Zuhause zusammenleben
Besonders reibungslos funktioniert das Zusammenziehen, wenn beide Partner ihre Siebensachen packen müssen. „Besteht die Möglichkeit, sollte daher eine neue Wohnung bezogen werden“, rät Lisa Fischbach. „Ein Neustart ist immer besser, als in den bestehenden Haushalt des anderen einzuziehen“, erklärt die Diplom-Psychologin. Dabei sollte nicht nur das Mietbudget besprochen werden, sondern auch die Lage: Wie weit darf die neue Bleibe von der Arbeit entfernt sein? Soll sie im Szeneviertel liegen oder lieber in einer ruhigen Wohngegend?
Gerade in Großstädten, wo der Wohnraum knapp ist und die Mieten teuer sind, fällt die Wahl trotz aller guten Vorsätze auf die bestehende Wohnung einer der Partner. Dann bewährt sich folgender Tipp zum Zusammenziehen: Der „Alteingesessene“ sollte sich bewusst von seiner aktuellen Einrichtung verabschieden und jeden Raum für Veränderungen freigeben – als würde auch er noch einmal neu einziehen.
Raumgestaltung: Vorab am Reißbrett planen
Was bei einer Checkliste für die erste gemeinsame Wohnung oft vergessen wird: Hier treffen verschiedene ästhetische Vorlieben aufeinander. Sie mag es verspielt und romantisch, er clean und reduziert. Sobald Sie sich entschlossen haben zusammen wohnen zu wollen, solltet ihr viel über eure Stilvorlieben und Wohnbedürfnisse sprechen, um ein Gespür für die eigenen Bedürfnisse und die des Partners zu bekommen. Habt ihr den Mietvertrag unterschrieben, darf es konkret werden: Plant die Raumgestaltung mit Hilfe des Grundrisses auf einem Blatt Papier. Welcher Raum erfüllt welchen Zweck? Wie nutzt ihr die Zimmer zum Hinterhof? Welche Möbel benötigt ihr? Macht auch eine Bestandsaufnahme des benötigten Mobiliars. Im nächsten Schritt legt ihr fest, welche Möbel bleiben und welche neu gekauft werden müssen.
Einrichtung: Lieblingsstücke dürfen beim Zusammenziehen bleiben
Zunächst gilt es, einen gemeinsamen Einrichtungsstil festzulegen. Visualisiert gemeinsam, wie ihr euch eure Einrichtung vorstellt. Dabei hilft ein Moodboard: Schneidet Bilder von Möbeln aus, die euch gefallen und bastelt eine Collage. So habt ihr beide die Möglichkeit, sich zu einer konkreten Entscheidungsgrundlage zu äußern. Jetzt könnt ihr eure Liste mit den bestehenden Möbeln überprüfen: Welche passen zu eurem Stil und welche können verkauft, gespendet oder zum Sperrmüll gegeben werden? Damit sich beide Partner wohl in der Wohnung fühlen, dürfen ausgewählte Lieblingsstücke bleiben. Ob der Sekretär von Oma Lotte oder die dänische Designerlampe: Sie hauchen dem Zusammenziehen Leben ein und erzählen Geschichten. Dabei genießen diese Dinge einen Sonderstatus unabhängig von der restlichen Einrichtung – mit ihnen lassen sich nämlich spannende Stilbrüche inszenieren.
Ordnung: Ein Putzplan muss her – oder eine Putzfrau
Ein Tipp fürs Zusammenziehen in Sachen Ordnung: Sprecht vorher über eure Bedürfnisse und Gewohnheiten. Ist der hochgeklappte Klodeckel ein No-Go oder schmutzige Geschirrstapel? Hört euch aufmerksam an, welche Punkte eurem Partner besonders wichtig beim Zusammenziehen sind. Außerdem solltet ihr euch darüber austauschen, welche Tätigkeiten im Haushalt wer am meisten mag oder eben auch nicht. Auf dieser Grundlage könnt ihr diskutieren, wer welche Pflichten wie oft in der Woche übernimmt. Sind die Erwartungen an Reinlichkeit und Ordnung dennoch zu unterschiedlich, hilft für eine saubere erste gemeinsame Wohnung eine Checkliste oder ein Putzplan. Eine weitere Möglichkeit: ihr beschäftigt eine Putzfrau, die nicht nur den groben Schmutz, sondern auch eine Menge Potenzial für Beziehungsprobleme beseitigt. Der Vorteil: mehr Quality Time zu zweit am Wochenende!
Rückzug: Raum für Individualität nach dem Zusammenziehen schaffen
Zu den wichtigsten Tipps zum Zusammenziehen zählt dieser Rat: Sorgt dafür, dass ihr euch beide auch zurückziehen könnt! Stand vor dem Umzug noch der Wunsch nach viel Nähe im Vordergrund, wird sich wahrscheinlich bald die Sehnsucht nach einem Rückzugsort Bahn brechen. Besser also, ihr plant diesen gleich beim Zusammenziehen mit ein.
„Klären Sie, wie viel Platz jeder für sein Wohlbefinden braucht“
, rät Lisa Fischbach. „Wie sehen die Ansprüche an den Wohnraum oder ein eigenes Zimmer aus?“ Die erste gemeinsame Wohnung sollte nicht nach gesellschaftlichen Konventionen, sondern nach den eigenen Bedürfnissen eingerichtet werden. Jeder hat sein eigenes Zimmer und ihr trefft euch abends in der Wohnküche? Auch gut!
Fazit: Diese Tipps zum Zusammenziehen sorgen für Harmonie
Das erste gemeinsame Nest ist für ein Paar ein echtes Abenteuer. Zusammenzuziehen ist Herausforderung, die danach verlangt, sich mit den eigenen Ansprüchen und denen des anderen auseinanderzusetzen. Die Situation sorgt dafür, dass ihr euch beide noch besser kennenlernt und Kompromisse schließt. Das Ziel ist, ein gemeinsames Zuhause zu schaffen, in dem sich beide rundum wohl fühlen. So gelingt das Zusammenziehen kinderleicht:
- Nach Möglichkeit in neue vier Wände ziehen
- Stilvorlieben und Wohnbedürfnisse vorzeitig klären und die Raumgestaltung vor dem Umzug festlegen
- Ausgewählte Lieblingsstücke dürfen bleiben und dienen als spannender Stilbruch
- Thematisiert eure Ansprüche beim Zusammenziehen in Sachen Ordnung und Sauberkeit und setzt diese mit Hilfe eines Plans oder einer Putzfrau um
- Sorgt dafür, dass jeder sich zurückziehen kann, etwa in einem Gästezimmer oder sogar in einem eigenen Zimmer
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