„Glück ist für mich nichts, was man verzweifelt sucht. Es ist etwas, das man nur mit offenen Augen findet“
Ballerina trifft Betriebsärztin: Sarah aus Stuttgart lebt und liebt die Gegensätze. Nach Feierabend tanzt die Medizinerin im Corps de Ballett und hält sich mit Schwimmen und Yoga fit. In ihrem begehbaren Kleiderschrank finden sich Minikleid und Pumps genauso wie Outdoorkleidung und Bergstiefel. Frische Energie tankt die 35-Jährige bei Wanderungen durch die Wälder und Weinberge ihrer Heimat und auf Reisen. Die abwechslungsreiche Natur von Hawaii liebt sie besonders, genauso wie Shoppen in Seoul und ihre beiden Kater aus dem rumänischen Tierschutz. Mit ihrem Date würde sie am liebsten ins Musical gehen und danach koreanisch essen.
Manga-Comics im Wohnzimmer und englische Fantasie-Hörbücher auf dem Smartphone: Sarahs Büchergeschmack ist so bunt wie ihr Leben. Wenn die 35-Jährige es sich mit Kuscheldecke, Kaffee und ihren zwei Katern auf dem Balkon gemütlich macht, blättert sie den einen Tag in Science Fiction-Romanen, an anderen in einer Abhandlung über die Evolutionstheorie, Modezeitschriften und Reiseführen. Japan, Korea, Australien hat die 35-Jährige schon besucht und die USA, wo Verwandte mütterlicherseits leben. Ihr Vater stammt aus Bangladesch, die bengalische Verwandtschaft ist mittlerweile nach Kanada ausgewandert. „Unsere Multikulti-Familie erinnert mich jeden Tag daran, offen für fremde Kulturen und Länder zu sein“, erzählt die Stuttgarterin, die seit ihrem fünften Lebensjahr Ballett tanzt und nach längerer Pause wieder mit Gesangsstunden anfangen will.
„Ich mag Männer, die wirklich etwas zu sagen haben“
Die Medizinerin, die nach dem Studium in Tübingen 2015 in ihre Heimatstadt Stuttgart zurückgekehrt ist, will ihre vielfältigen Interessen ganz bewusst nicht in feste Schubladen packen: „Jeden Tag neue Eindrücke sammeln, sich selbst überraschen und weiter entwickeln, das macht das Leben doch erst spannend.“
Dieses Jahr hat sie einen beruflichen Neustart gewagt: Der Wechsel von einer großen Klinik zur Betriebsärztin im Unternehmen hat ihren Arbeitsalltag umgekrempelt und die Perspektive verändert. „Früher habe ich Krankheiten behandelt, heute berate und begleite ich Menschen dabei, in jedem Alter gesund zu bleiben“, sagt Sarah, die sich selbst mit Tanzen, Schwimmen und Yoga fit hält. Keine Nacht- und Wochenenddienste mehr, das fühle sich nach „absolutem Luxus“ an, schwärmt Sarah, die neuerdings auch wieder häufiger ins Musical geht oder mit Freunden neue Restaurants ausprobiert – „Tanz der Vampire“ und koreanische Grillgerichte mag sie am liebsten.
„Ich war noch nie eine laute Partynudel, ich mag eher kleine Runden, bei denen man sich mit besonderen Menschen gut unterhalten kann.“ Ein Austausch, der ihr seit der letzten Trennung auch in der Liebe noch wichtiger geworden ist. Nach einigen Monaten ging die Partnerschaft wieder auseinander, auch weil die gemeinsame Wellenlänge fehlte. „Ich mag Männer, die nicht nur an der Oberfläche kratzen, sondern wirklich etwas zu sagen haben und sich auch vor komplexeren Themen nicht drücken.“
„Beim Wandern kann ich den Kopf frei kriegen und durchatmen“
Bis sie den richtigen Gesprächspartner findet, verbringt Sarah viel Zeit mit guten Freunden – und mit ihrer Familie. Seit 40 Jahren sind ihre Eltern ein Paar, seit der Vater bei einem Besuch in Deutschland ihre Mutter kennenlernte, sich spontan verliebte – und blieb. „So eine Entscheidung und so ein starkes Bekenntnis zueinander, das beeindruckt mich sehr“, so die 35-Jährige. In der Liebe gemeinsam durch dick und dünn gehen, das wünscht sie sich auch in ihrer Partnerschaft – genauso wie gemeinsame Auszeiten in der Natur.
„Beim Wandern kann ich den Kopf völlig ausschalten, zur Ruhe kommen und durchatmen.“ Dafür tauscht der bekennende Mode-Fan, der seinen Instagram-Account regelmäßig mit Fotos neuer Trends füttert, ihre schicken Sachen liebend gerne gegen wetterfeste Kleidung und derbes Schuhwerk. Durch die Weinberge und Wälder in der Region streift sie am liebsten, aber wandert auch im Urlaub, zum Beispiel durch den australischen Busch und die Dschungel Hawaiis. Den Moment, in dem sie gemeinsam mit einer Gruppe vor Jahren nach kilometerlangem Marsch durch das grüne Dickicht einen versteckten Wasserfall entdeckte, wird sie niemals vergessen. „Glück ist für mich nichts, was man verzweifelt sucht. Es ist etwas, was man nur mit offenen Augen findet.“
Was Sarah mag:
- Science Fiction – „Ich bewundere diese unglaubliche Vorstellungskraft und Fantasie“
- Ballett, sie tanzt seit dem fünften Lebensjahr
- Mode, weil man sich mit Trends, Stilen und Farben spielerisch verwandeln kann
Was Sarah nicht mag:
- Menschen, die alles in starre Schubladen packen
- In der Küche stehen – „Ich lasse mich lieber bekochen oder gehe mit Freunden essen“
- Einsilbige Gesprächspartner
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(Portraitfotos: sceneline studios)